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23.12.2014

News

Initiative „!Nie wieder“ .
Erinnerungstag im deutschen Fußball


   München, 25. November 2014

„!Nie wieder - 11. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spieltagen
um den 27. Januar 2015

Sehr verehrte Vorstände,  
Abteilungs- und Übungsleiter,
Trainer und Betreuer der Amateurvereine ,

wie im letzten Jahr wenden wir uns über Eure Landesverbände an Euch. Wir von der Initiative „! Nie
wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ laden Euch ein, ein machtvolles Zeichen gegen den
allgegenwärtigen Rassismus, gegen jegliche Form der Diskriminierung, gegen Fremdenfeindlichkeit,
gegen Antisemitismus zu setzen.

Um den 27. Januar 2015 werden sich in Deutschland, in Italien, in Polen, in Österreich, der Schweiz
und den Niederlanden Fußballfreunde aus den Amateur- und Profiligen, aus den Kurven und den
Fanprojekten, mit kreativen Aktionen für eine wertschätzende, wehrhafte und demokratische
Gesellschaft einsetzen. Wir beziehen uns da auf den ersten Artikel im Grundgesetz: „Die Würde des
Menschen ist unantastbar“.

Wie bedroht dieses Grundrecht ist, erleben aktuell unsere jüdischen Freunde und unsere Mitstreiter
aus der Ultraszene u. a. in Aachen und in Düsseldorf; das erleben die traumatisierten Flüchtlinge, die
in unserem Land Zuflucht suchen. Die Kölner Bürgerinnen und Bürger haben es am eigenen Leibe
gespürt, über welches hochaggressive Potenzial an Menschenfeindlichkeit Neonazis und Alt-
Hooligans verfügen.

Deshalb laden wir Euch auch 2015 wieder dazu ein, den Erinnerungstag im deutschen Fußball
mitzugestalten!

Am 27. Januar 2015 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 70. Mal. Dies
soll Anlass für Euch sein, sich mit der Geschichte des eigenen Vereins in der NS-Zeit auseinander zu
setzen, an verfolgte Personen aus dem eigenen Verein zu erinnern und ein deutliches Zeichen zu
setzen gegen Rassismus, gegen Fremdenfeindlichkeit und gegen Antisemitismus. Das Motto lautet
dabei: „!Nie wieder“ – Mit diesen Worten haben die überlebenden Häftlinge des ehemaligen
Konzentrationslagers Dachau nach ihrer Befreiung ihr Vermächtnis an die Nachgeboren
zusammengefasst.

Das „!Nie wieder“ fordert uns auf, beständig rassistischen Haltungen, antisemitischen Schmähungen
und diskriminierenden Äußerungen im Fußball und in der Gesellschaft klug und entschieden
entgegenzutreten. Es liegt auch an uns und wir haben es in der Hand, welcher Geist in unserem
Verein, in unserer Stadt, in unserem Land herrscht!

Wir rufen Euch auf:
 Setzt bei den Spielen und Turnieren  Eurer Vereine um den 27. Januar 2015 ein
unübersehbares Zeichen gegen den latenten und aktuellen Rassismus,
Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung!
 Tragt mit Euren Aktionen dazu bei, dass die ausgestoßenen  jüdischen und
kommunistischen Mitglieder der Fußballfamilie und allen anderen Verfolgten in
Nazideutschland nicht vergessen werden und dass wir den heute Verfolgten, die in
unserem Land Zuflucht suchen, offen und verständnisvoll begegnen.

Initiative „!Nie wieder“ .
Erinnerungstag im deutschen Fußball


Wie in den letzten Jahren auch, werden wir Euch und Euren Vereinen Anfang Januar zwei Texte
zuschicken. Einen den Ihr  vor einem Spiel oder Turnier verlesen könnt, den anderen, der in den
Vereinsnachrichten und auf der Homepage platziert werden kann.

Darüber hinaus sind Eurer Kreativität und Eurem Engagement keine Grenzen gesetzt. Gestaltet
Plakate und Banner, veranstaltet Lesungen, veröffentlicht ein Interview mit dem Vereinsvorstand
oder mit einem Spieler, lasst Vereinsmitglieder aus Migrantenfamilien zu Wort kommen, ladet zu
Gedenkspaziergängen ein, zeigt Filme, …. Wie man es schon mal gemacht hat, zeigen  die Beispiele
am Ende des Briefes. Sie kommen aus der Fanszene und aus den großen Städten.  Lasst Euch anregen
und geht dann Euren eigenen Weg, den Weg der Amateure, die auch hier „echte Profis“ sind.

Wir wissen, dass sich eine beachtliche Zahl von Vereinen aus dem Amateurbereich in der
Flüchtlingshilfe engagiert haben und die traumatisierten Menschen u. a. aus  Syrien und dem Irak
In ihren Teams und in Freizeitmannschaften mitspielen lassen. Das ist ein großartiger Beitrag zum
Frieden im Dorf, in der Stadt und im Land. Das ist ein wirkungsmächtiger Beitrag zum „Erinnerungstag
im deutschen Fußball“.

Wir würden uns sehr freuen, wenn – zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz – der Erinnerungstag im deutschen Fußball 2015 noch mehr Personen aus den Vereinen
erreicht werden als in den vergangenen Jahren – zur Erinnerung an alle Verfolgten des Naziregimes
und als Zeichen dafür, dass wir so etwas NIE WIEDER zulassen!

Da die Impulsidee für den Erinnerungstag aus Italien kommt, hat „!Nie wieder“ eine europäische
Dimension. Wir sprechen zur Zeit mit italienischen, österreichischen, polnischen, niederländischen
und Schweizer Freunden und fragen sie, ob sie in ihrem Land, in ihrem Club, zum 27. Januar sich mit
ihren Aktionen einmischen wollen.


Für die Initiative  
„!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“:

Jörg Ankermüller – Mario Bendel (Fußball-Fans-gegen-Rechts) – Ronny Blaschke –
Diethelm Blecking – Martin Gansen –  
Jürgen Grau – Thomas Kraus – Anton Löffelmeier – Daniel Lörcher –  
Alon Meyer (Makkabi Deutschland) – Rudolf Oswald – Lorenz Peiffer – Angelika Ribler
(Sportjugend Hessen) – Christoph Ruf –  
Maurice Schreibmann (Maccabi München) – Peter Schüngel –  
Klaus Schultz (Evang. Versöhnungskirche Dachau) –  
Eberhard Schulz – Dietrich Schulze-Marmeling – Alexander Sobotta – Matthias Thoma
(Eintracht Frankfurt-Museum) –  
Andreas Wittner (FC Bayern-Erlebniswelt) – 1. FC Union Berlin – Aachen Ultras – BAFF
– BORUSSEUM Dortmund –  
Borussia Dortmund – DFB – DFL – Eichenkreuz Nürnberg –  
Fanprojekt Frankfurt – Fanprojekt Mönchengladbach –  
Fanprojekt München –– KOS –  
Löwenfans gegen Rechts – Makkabi Frankfurt – Roter Stern Leipzig – Schickeria
München – TSV Kücknitz, das Gräfenberger Sportbündnis

Initiative „!Nie wieder“ .
Erinnerungstag im deutschen Fußball


Beispiele für Aktionen zum Erinnerungstag des deutschen Fußballs der
vergangenen Jahre


 Die Schickeria München zeigte 2014, vor dem Spiel gegen
 Eintracht Frankfurt, eine beeindruckende Choreografie zum
 Gedenken an den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern,
 Kurt Landauer, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft vom
 Nazi-Regime verfolgt wurde.

Auf Initiative des Frankfurter Fanprojekts wurde am
2014 ein Denkmal am Haupteingang des
Frankfurter Städtischen Stadions errichtet, das an
diejenigen erinnert, deren Namen nicht oder noch
nicht bekannt sind, und die auf einmal nicht mehr
an ihrem Platz standen.
 Die Spieler von Rot-Weiß Essen liefen 2013 bei ihrem Spiel
 gegen den 1. FC Köln II mit Trikots auf, die auf der
 Vorderseite das Bild von Julius Hirsch zeigten und auf deren
 Rückseite stand: „!Nie wieder – Erinnerungstag im
 deutschen Fußball“. Die Jüdische Gemeinde schrieb ein
 Grußwort dazu.

Der Fanladen St. Pauli lädt jährlich zu
einer Veranstaltung zum Internationalen
Holocaust-Gedenktag ein.

  2012 wurde im Fanprojekt Augsburg der Film
  Anna ich hab Angst um dich“ über das Leben
  der Augsburger Widerstandkämpferin Anna
  Pröll gezeigt. Anschließend fand ein Gespräch
  mit ihrem Sohn Josef Pröll statt, der den Film
  gedreht hat.

Die Fan-AG von Arminia Bielefeld übernahm
2014 die Patenschaft für zwei "Stolpersteine"
in Gedenken an zwei ehemalige
Vereinsfunktionäre; Julius Hesse wurde in
Auschwitz ermordet, Fritz Grünewald kam im
Warschauer Ghetto ums Leben.


 
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